Ein bisschen freikaufen

Warum unsere Daten auch mit Bezahl-Abo nicht sicher sind

Daran haben wir uns inzwischen gewöhnt: „Kostenlos“ bedeutet in der digitalen Welt lediglich, dass wir nicht direkt und offensichtlich zur Kasse gebeten werden. Wenn wir im Gegenzug Werbung ertragen müssen, nehmen wir das mehr oder minder achselzuckend in Kauf. Schließlich müssen sich die Apps, Portale und Dienste ja irgendwie finanzieren.  

Mitunter ist das auch einigermaßen erträglich. Wenn in einem Newsletter zum Beispiel nach jedem dritten Absatz ein Banner blinkt mit den alleraktuellsten Modetrends oder den ultimativen Must-haves. Oder wenn wir auf dem Nachrichten-Portal zwischen den eigentlichen Informationen endlich erfahren können, wie wir tatsächlich schöner oder gesünder oder schlauer oder reicher oder fitter oder erfolgreicher werden können – mühelos, versteht sich. Oder wieso B-Promi wirklich mit C-Promi Schluss gemacht hat. Clickbait, klar. Kennen wir, fallen wir nicht drauf rein. Und wenn, dann wirklich nur ganz selten. Weil manchmal die Neugier halt siegt.

Wieso Katzenfutter?

Aber es kann schon nerven. Wenn uns zum Beispiel mitten im allerschönsten Live-Mitschnitt eines legendären Konzerts unvermittelt der Spot für das neueste Ballerspiel um die Ohren fliegt. Oder wir unser Auto überhaupt nicht verkaufen wollen. Weder eine Katze haben noch haben wollen. Und deshalb an Katzenfutter nicht wirklich interessiert sind.

Nachdenkliche Menschen fragen sich dann womöglich, ob das mit der personenbezogenen Werbung wirklich gut funktioniert – oder ob der Algorithmus womöglich etwas weiß, was wir selbst noch gar nicht ahnen. Andere beißen schließlich in den sauren Apfel und zahlen die 5,99 Euro Abo-Gebühr in den ersten drei Monaten. Danach womöglich auch mehr.

Ende vergangenen Jahres hat eine der ganz Großen im Internet ein Abo-Modell eingeführt. Damit sich sensible Menschen wie wir von der nervigen Werbung freikaufen können. Sollte man zumindest meinen. Aber so simpel ist die Sache nicht. Schließlich ging dem ein Bußgeld von stattlichen 390 Millionen Euro voraus. Aber der Reihe nach.

Zustimmen und jederzeit widerrufen

Die ganz Große ist in diesem Fall die Firma Meta Platforms Inc., kurz Meta, uns Internet-Nutzern besser bekannt durch ihre Produkte Facebook, Instagram oder den Instant Messenger WhatsApp. Knappe zehn Euro im Monat können wir uns neuerdings den werbefreien Surfgenuss kosten lassen. Wenn wir die hauseigenen Apps benutzen, wird’s ein wenig mehr. Denn Apple und Google, die uns unsere Apps in ihren Stores kostenlos zur Verfügung stellen, wollen ja schließlich auch bezahlt werden. Grob gerechnet 10 Euro, damit die Werbung verschwindet: Das ist nicht gerade ein Schnäppchenpreis.

Aber in Wirklichkeit geht es gar nicht um die Werbung, sei sie nervig oder pfiffig. Sondern um das Sammeln unserer Daten, das sogenannte Tracking. Dem müssen wir als Nutzer klar und wissentlich zustimmen, und wir müssen diese Zustimmung jederzeit unkompliziert widerrufen können. So fordert es der Europäische Datenschutzausschuss, so fordert es die europäische Datenschutz-Grundverordnung DSGVO. Und das, so die Überzeugung der europäischen Datenschützer, hat Meta bisher elegant umschifft. Und deshalb das oben erwähnte Bußgeld aufgebrummt bekommen.

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt

Mit dem Bezahl-Abo ist die Werbung verschwunden. Ob aber auch das Tracking eingestellt ist, darf bezweifelt werden. Denn konkrete Aussagen oder gar Beweise dafür gibt es nicht.

„Facebook verändert an seiner Datensammelei nichts", erklärte kürzlich der hessische Landesdatenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Auch wenn man bezahle, würden weiter umfangreich Nutzerdaten gespeichert – man bekomme dann nur keine Werbung mehr gezeigt. „Dem Nutzer wird aber vorgegaukelt, er würde jetzt nicht getrackt, weil er ja bezahlt." Die gerichtlichen Vorgaben sieht der Datenschutzbeauftragte nicht erfüllt.

In einer Mitteilung vom 4. Dezember 2023 lobt Meta das Abo-Modell als ein bewährtes Instrument, mit dem sich Nutzer für oder gegen personalisierte Werbung entscheiden können. Wörtlich heißt es dort weiter: „Wenn sich eine Person für ein Abonnement entscheidet, sieht sie keine Werbung mehr, und wir verarbeiten ihre Daten nicht mehr für personalisierte Werbung.“ Eine klare und eindeutige Aussage, dass Daten von Abonnenten nicht mehr gesammelt, verarbeitet oder genutzt werden, ist das nicht. Honi soit qui mal y pense – ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Redlichkeit

Wir bei ownSoft sind für klare und eindeutige Aussagen, zu denen wir kompromisslos stehen. Wir sammeln keine Daten über unsere Nutzer. Wir werten keine personenbezogenen Daten aus. Wir verwerten keine Nutzerdaten. Und geben sie auch nicht an Dritte weiter, egal zu welchem Zweck.

Damit ist unser Messenger ownChat heute ein wirklich besonderes Produkt. Das nicht nur sehr gut macht, was es soll. Das sollte selbstverständlich sein. Sondern auch die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer respektiert – und die Gesetze auch. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Leider.

Für uns ist der respektvolle Umgang mit unseren Kundinnen und Kunden kein Geschäftsmodell, sondern gute alte Redlichkeit. Bei uns zahlen diese einen fairen Preis für eine gute Leistung. Anstatt sich freizukaufen. Ein bisschen zumindest.

Wir freuen uns, dass viele Menschen das für wichtig erachten und zu schätzen wissen. Und wir sind sicher, es geht ihnen genauso wie uns: Wir fühlen uns gut dabei.