
Gefälschte Messaging-Apps

Millionen von Menschen weltweit nutzen Messaging-Apps, um Nachrichten zu verschicken, Fotos zu teilen oder Anrufe zu tätigen. 2023 nutzten in Deutschland rund 44 Millionen Menschen den Messenger WhatsApp. Dass diese digitalen Kommunikationskanäle aber auch Sicherheitsrisiken bergen, wird selten bedacht. Insbesondere gefälschte Messaging-Apps stellen eine erhebliche Gefahr dar. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, kann schwerwiegende Folgen für die Privatsphäre und die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer haben.
Messenger-Apps sind sehr beliebt - leider auch bei Kriminellen. Diese entwickeln keine eigenen Anwendungen, sondern kopieren einfach die Originale.
Was sind gefälschte Messaging-Apps?
Gefälschte Messaging-Apps sind Anwendungen, die sich als beliebte und vertrauenswürdige Messenger tarnen. Sie ähneln bekannten Apps wie WhatsApp, Telegram oder Signal bis ins Detail oder sind meist äußerlich nicht von legitimen Messengern zu unterscheiden. Die Betrüger kopieren das Design, die Funktionen und manchmal sogar den Namen. Das Ziel: die Nutzerinnen und Nutzer dazu zu bringen, die App herunterzuladen und sensible Daten preiszugeben.
Die Gefahren im Überblick
Die Risiken, die von solchen gefälschten Apps ausgehen, sind vielfältig:
- Datendiebstahl: Eine der größten Gefahren ist der Verlust persönlicher Informationen. Gefälschte Apps können auf Nachrichten, Kontakte, Fotos und andere Daten zugreifen und diese ohne das Wissen der Betroffenen an Kriminelle weiterleiten.
- Verbreitung von Schadsoftware: Viele dieser Apps enthalten Schadsoftware, die im Hintergrund arbeitet. Solche Malware kann beispielsweise Tastatureingaben überwachen, Bankdaten abfangen oder die Kontrolle über das Gerät übernehmen.
- Phishing-Angriffe: Gefälschte Apps werden häufig für Phishing-Attacken eingesetzt. Nutzerinnen und Nutzer werden aufgefordert, persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten einzugeben, die dann direkt an Cyberkriminelle weitergeleitet werden.
- Abonnieren von Premium-Diensten: Einige Fake-Apps zielen darauf ab, unbemerkt teure Premium-Dienste zu abonnieren. Einmal installiert, wird Geld über die Handyrechnung abgezogen, ohne dass die Betroffenen dies sofort bemerken.
Wie lassen sich gefälschte Apps erkennen?
Es gibt einige Hinweise, die dabei helfen können, gefälschte Apps zu identifizieren:
- Unbekannte Quellen: Apps sollten ausschließlich aus offiziellen App-Stores heruntergeladen werden. Downloads von Webseiten Dritter erhöhen das Risiko, eine manipulierte Version zu erhalten.
- Seltsame App-Berechtigungen: Verlangt eine App mehr Berechtigungen, als sie für den Betrieb benötigt, sollten Nutzerinnen und Nutzer misstrauisch werden. Verdächtig ist zum Beispiel eine Messaging-App, die Zugriff auf die Kamera verlangt, obwohl sie keine Videotelefonie unterstützt.
- Bewertungen und Rezensionen: Vor dem Download ist es ratsam, die Bewertungen und Kommentare anderer Nutzerinnen und Nutzer zu lesen. Schlechte Bewertungen oder auch sehr viele Fünf-Sterne-Bewertungen ohne Begründung können darauf hindeuten, dass es sich um eine gefälschte App handelt.
- Auffälligkeiten im Design: Schon kleine Abweichungen im Design oder in der Benutzeroberfläche können auf eine gefälschte App hinweisen. Ein bekanntes Beispiel sind leicht veränderte Logos oder Namen, wie „WhatsAppp“ statt „WhatsApp“.
Gefälschte Messaging-Apps stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Sie tarnen sich geschickt als legitime Anwendungen und zielen darauf ab, persönliche Daten zu stehlen oder Geräte mit Schadsoftware zu infizieren.
Schutzmaßnahmen
Um sich vor gefälschten Messaging-Apps zu schützen, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
- Apps nur aus offiziellen Quellen laden: Der Google Play Store und der Apple App Store bieten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, sind jedoch sicherer als Downloads von Drittanbieter-Seiten.
- Sicherheitssoftware nutzen: Antivirenprogramme und Sicherheitstools können gefälschte Apps erkennen und blockieren, bevor sie Schaden anrichten.
- Regelmäßige Updates: Aktualisierungen für das Betriebssystem und installierte Apps bieten oft nicht nur neue Funktionen, sondern schließen auch Sicherheitslücken. Daher sollten diese immer zeitnah installiert werden.
- Aufmerksam bleiben: Wer eine neue App installiert, sollte immer prüfen, welche Berechtigungen diese verlangt und ob sie plausibel sind. Bei ungewöhnlichem Verhalten der App oder des Geräts ist es ratsam, die App sofort zu deinstallieren und gegebenenfalls auch das Handy zurückzusetzen.