Von wegen Datenschutz

Hauptsache bequem

Anfang des Jahres hat der Messengerdienst WhatsApp seine Nutzungsbedingungen geändert – und damit für einige Aufregung gesorgt. Weil der ohnehin recht freizügige Umgang mit Nutzerdaten noch einmal ausgeweitet werden sollte. Das war uns damals einen eigenen Beitrag wert. Weil uns bei unserem Instant Messenger ownChat der Schutz der Anwenderdaten ein besonders wichtiges Anliegen ist.

Inzwischen hat sich die Aufregung wieder gelegt. Und – hat sich etwas verändert? Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wollte das genauer wissen und hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov mit einer entsprechenden Befragung beauftragt. Das Resultat ist ernüchternd. Zunächst einmal eine beachtliche Zahl: 79 Prozent der Handy-Benutzer in Deutschland haben WhatsApp auf ihrem Smartphone installiert und nutzen den Dienst. Damit liegt der weltweit meistgenutzte Messenger auch in Deutschland unangreifbar auf der Spitzenposition.

Doch die Erfolgsgeschichte hat einen faden Beigeschmack. So gab mehr als die Hälfte (59 %) der befragten WhatsApp-Nutzer an, Bedenken wegen des Datenschutzes zu haben – zum kleineren Teil schon länger, überwiegend aber ausgelöst durch die öffentliche Diskussion im Frühjahr dieses Jahres.

Mit welcher Konsequenz? Laut Befragung planen nur 13 Prozent der Nutzer, die App von ihrem Smartphone zu löschen. Als Alternativen wurden in der Reihenfolge ihrer Popularität Signal, Telegram, Threema und die gute alte SMS genannt. Für 16 Prozent bedeutet die Abkehr von WhatsApp einen kompletten Verzicht auf eine Chat-App.

Bequemlichkeit ist Trumpf

Doch die überwiegende Mehrzahl der Befragten denkt anders. 76 Prozent der WhatsApp-Nutzer gaben an, nicht auf den Messenger verzichten zu wollen. Der wichtigste Grund: Weil die anderen auch da sind. Der Aussage „… ich habe zwar Bedenken wegen des Datenschutzes, aber zu viele meiner Kontakte sind am besten über WhatsApp zu erreichen“ stimmten 33 Prozent der Nutzer zu. Und so lässt die Studie für uns nur ein betrübliches Fazit zu: Datenschutz mag den Menschen wichtig sein. Aber Bequemlichkeit ist Trumpf.

Wie ernst man den Schutz der eigenen Daten und den von Freunden und Bekannten nimmt, kann im Privatleben jeder selbst für sich selbst entscheiden. Jedem halbwegs vernünftigen Menschen dürfte dabei klar sein, dass Bedenken allein herzlich wenig bewirken. In einem professionellen Umfeld jedoch ist ein nachlässiger Umgang mit personenbezogenen Daten grob fahrlässig. Und wahrscheinlich sogar strafbar. Zu Recht.

Die Aussage „… ich habe zwar Bedenken wegen des Datenschutzes, kenne aber keine gute Alternative“ beantworteten 15 Prozent der befragten WhatsApp-Nutzer mit Ja. Das finden wir bedauerlich. Und freuen uns, wenn sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeitende Profis unseren Messenger ownChat schätzen und uns ihr Vertrauen schenken. Weil Vertrauen kostbar ist. Weit wertvoller als Bequemlichkeit.

Im Rahmen dieser Studie befragte die YouGov Deutschland GmbH im Zeitraum vom 11. bis 14. Juni 2021 insgesamt 2029 Personen. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.