Wenn Push-Nachrichten zum Problem werden

Wird Misstrauen unser ständiger Begleiter?

Wenn wir Lebensmittel kaufen, dann spielt Qualität für uns wahrscheinlich eine gewisse Rolle. Wir achten zum Beispiel auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, manchmal auch auf das Herkunftsland oder auf die Inhaltsstoffe, die im Kleingedruckten stehen – und stehen müssen.

Bei Medikamenten kennen wir den Beipackzettel. Nicht, dass wir ihn jedesmal lesen würden. Aber wir wissen, dass es ihn gibt. Ein Medikament ohne verlässliche Angaben über Wirkstoffe, Indikationen, Art der Anwendung und mögliche Nebenwirkungen oder Kontraindikationen wäre äußerst merkwürdig. Denn nur mit diesen Informationen können wir Entscheidungen treffen. Anstatt die Katze im Sack zu kaufen.

Die bunte Welt des schönen Scheins

Warum ist das in der großen bunten digitalen Welt nicht auch so? In der es übrigens kaum noch Software gibt oder Programme, sondern Apps. Das klingt doch gleich viel netter, harmloser. Gut, dass wir mittlerweile auf „In-App-Käufe“ hingewiesen werden. Damit wir nicht allzu überrascht sind, wenn uns der erhoffte Nutzen am Ende doch Geld kostet. Der Hinweis „Enthält bezahlte Werbung“ wäre bei den meisten kostenlosen Apps sicherlich auch nicht ganz falsch. Damit wir von vornherein wissen, woran wir sind. Damit wir uns nicht langsam damit abfinden, getäuscht zu werden. Damit Misstrauen nicht zu unserem ständigen Begleiter wird. So, wie es in der großen bunten digitalen Welt heute durchaus angezeigt ist.

Warum diese etwas missmutige Zustandsbeschreibung? Auslöser ist eine kleine, unscheinbare Nachricht. Die vor allem Menschen auffällt, die sich speziell mit dem Thema Datensicherheit und dem Schutz von Persönlichkeitsrechten befassen – so wie wir bei ownSoft.

Da meldete doch die Nachrichtenagentur Reuters Mitte Dezember, dass Apple neuerdings Daten zu sogenannten Push-Benachrichtigungen nur auf richterliche Anordnung an Behörden weitergibt. Und damit dem Beispiel von Google folgt.

Klingt eigentlich gut. Stimmt aber nachdenklich.

Stutzig macht das kleine Wörtchen „now“ in der Originalmeldung, das wir mit „neuerdings“ übersetzen dürfen. Stutzig macht auch die Tatsache, dass es dazu von Apple kein offizielles Statement gibt oder gab. Publik wurde die Sache durch einen US-Senator. Dieser hatte öffentlich angeprangert, dass Strafverfolgungsbehörden derartige Informationen von großen IT-Firmen wie Google und Apple anfordern – und in der Vergangenheit auch erhalten haben.

Erlaube Benachrichtigungen, damit …

Die Aufforderung, Push-Benachrichtigungen zu erlauben, sind jeder Nutzerin und jedem Nutzer moderner Kommunikationsmittel – sprich Smartphone, Tablet oder Desktop – bestens bekannt. Und an sich scheint die Frage ja auch ganz nett gemeint. Sollen wir dich informieren, dir einen „Ping“ schicken, wenn du eine neue Message oder E-Mail erhältst? Wenn es zu einem deiner Lieblingsthemen neue Infos gibt, einen neuen Treffer bei deiner Suche nach einer neuen Wohnung, einem gebrauchten E-Bike oder was auch immer dich gerade bewegt? Sollen wir dich informieren, wenn jemand etwas ergänzt oder ändert in einem Dokument, das du mit anderen teilst? Oder wenn die Entwickler einer deiner Apps dir etwas mehr oder minder Wichtiges mitteilen wollen?

Ein schlichter „Ping“ ist wahrlich nicht weltbewegend. Aber erscheinen da nicht, wenn man das möchte, auch die ersten Zeilen der Nachricht auf dem Sperrbildschirm? Und von wem sie stammt? Der „Ping“ ist also nicht so schlicht, wie man meinen könnte. Deshalb sollte die Frage besser lauten: Dürfen wir dir Push-Benachrichtigungen schicken und alle damit verbundenen Informationen an Strafverfolgungsbehörden weitergeben? An andere Interessenten vielleicht auch?

Um einen Zusammenhang zu sehen zwischen Push-Benachrichtigungen und der Polizei oder Staatsanwaltschaft muss man nicht besonders misstrauisch sein. Sondern geradezu paranoid. Leider hätte man damit bis vor kurzem richtig gelegen.

Worauf es uns ankommt

Wir bei ownSoft mögen das Misstrauen nicht, das in der Welt der Smartphones und Apps heute angezeigt ist. Wo Daten gesammelt werden, Profile erstellt, Informationen gezielt forciert oder zurückgehalten werden. Wo Algorithmen bestimmen, was wir sehen und was wir lesen – und mit der Zeit auch was wir denken und was wir glauben. Wo die Daten, die wir unweigerlich produzieren – unsere Fragen und Sorgen, Wünsche und sogar Bewegungen – benutzt werden zu Zwecken, die wir nicht durchschauen.

Wir bei ownSoft lehnen die Nutzung von User-Daten kategorisch ab. Ein „Ping“ ist bei uns tatsächlich nur ein neutraler Hinweis, dass eine neue Nachricht auf dem Server eingegangen ist. Die Nachricht bleibt auf dem deutschen Server, geschützt durch die strengen deutschen Gesetze zum Datenschutz, bis sie abgerufen wird. Vertraulich und sicher, ohne jeden Kompromiss. Ohne eine Verbindung zu Google, zu Apple oder anderen möglichen Interessenten.

Seit der ersten Version wird bei unserem Messenger ownChat viel Geld in die Sicherheit der Nutzerdaten investiert. Trotzdem: Wir bieten keine vermeintlich kostenlose App an, um unsere Kundinnen und Kunden dann über die Hintertür zur Kasse zu bitten. ownChat ist nützlich, sauber und sicher. Und damit einen fairen Preis wert.

Für uns steht außer Frage, dass dies der richtige Weg ist. Vielleicht nicht, um schnell viel Geld zu verdienen. Aber ganz sicher, um das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden zu verdienen.

Und darauf kommt es uns am Ende an.