WhatsApp und das liebe Geld

Die Zeit des werbefreien Chattens ist bald vorbei

Foto: Tim Hauswirth/Pixabay

Bisher funktionierte WhatsApp ohne Werbung. Das soll sich jetzt bald ändern. Denn Facebook will mit seiner Messaging-App Geld verdienen. Dafür soll ab 2019 in der App Werbung eingeblendet werden. Millionen Nutzer dürften darüber not amused sein. Die beiden WhatsApp-Gründer Brian Acton und Jan Koum sind auch wenig erfreut. Sie hatten Werbung in ihrem Instant-Messenger stets abgelehnt und bei ihrem Verkauf 2014 an Facebook auch vertraglich festgelegt, dass WhatsApp kein Geld verdienen muss. Bis 2019. Damit ist es aber jetzt vorbei.

Denn der Internet-Riese plant Werbung, die im Status der App angezeigt wird. Das bestätigte jetzt auch Carolyn Everton, Vizepräsidentin für globale Marketingstrategien bei Facebook, in einem Interview mit „The Wall Street Journal“. Für ihre Werbeeinblendungen sollen Firmen zwischen einem halben und neun Cent bezahlen.  Der Nutzer soll dann auch direkt in Kontakt mit dem Werbetreibenden treten können.

Dass dabei die Ende-zu-Ende Verschlüsselung aufgeweicht werden könnte, ist erst einmal nur eine Vermutung. WhatsApp-Gründer Brian Acton hatte dies in einem Gespräch mit dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes behauptet. So könnte sich Facebook Zugang zu den Chats verschaffen, um anhand der darin auftretenden Wörter und Phrasen die jeweils passende Werbung anzuzeigen.

Klingt plausibel. Bisher gab es dazu von seiten des Konzerns jedoch keinen Kommentar. Bleibt abzuwarten, wie WhatsApp die einschneidende Veränderung stemmt und diese ihren 1,5 Milliarden Nutzern im wahrsten Sinne des Wortes „verkauft“.