Cyberkriminalität und Sorglosigkeit:

Eine ungute Kombination
   

Die Zahlen, die der Digitalverband Bitkom unlängst veröffentlicht hat, sind beunruhigend. Befragt worden waren im Herbst 2023 knapp über 1000 Internetnutzer im Alter von über 16 Jahren. Und weit mehr als die Hälfte von ihnen, 67 Prozent, gab an, in den letzten 12 Monaten Opfer von Cyberkriminalität geworden zu sein. Zwei von dreien – das ist sehr viel.

Jeder dritte Befragte sah sich sogenannten Phishing-Versuchen ausgesetzt, also dem Versuch, über E-Mail, SMS oder per Telefon persönliche Zugangsdaten zu stehlen. Bei sechs Prozent hatten die Betrüger Erfolg. Satte 30 Prozent der Befragten sind beim Onlinekauf Betrügern zum Opfer gefallen, acht Prozent als Verkäufer. Jeder Vierte ist im Internet bereits massiv angegriffen oder beleidig worden, fünf Prozent sogar sexuell belästigt.

Identitäts-Diebstahl – muss man nicht erlebt haben

Betrug beim Online-Banking haben 13 Prozent der Befragten erfahren. Und immerhin noch vier Prozent den Diebstahl der eigenen Online-Identität. Wenn unter unserem Namen im Netz Hassparolen verbreitet werden, dann geht das zwar nicht direkt ans Geld. Aber so eine Erfahrung möchte man nicht machen.

Das Internet ist heute längst nicht mehr eine digitale Plattform, auf der wir uns informieren, miteinander austauschen und uns unterhalten lassen. Sondern eine Parallelwelt, in der wir einen maßgeblichen Teil unseres Alltags verbringen. Stellen wir uns vor, in einem beliebigen DAX-Konzern oder Start-up blieben für zwei oder drei Tage alle Monitore schwarz. Im wahren Wortsinn unvorstellbar – nicht nur im Hinblick auf betriebswirtschaftliche Abläufe, sondern auch auf das soziale Miteinander.

Den überwiegenden Teil des Arbeitsalltags auf einen Bildschirm zu starren, ist heute nichts Ungewöhnliches mehr. Wie gut bekämen wir ohne unsere digitalen Werkzeuge noch Dinge erledigt? Wie gut kämen wir überhaupt zurecht?

Gewohnheit – oder schon Sucht?

Privat wäre das nicht so schlimm? Also keine E-Mails. Keinen Nachrichtenüberblick am Morgen und kein Wischen durch die neuesten Instagram-Posts mal eben zwischendurch. Keine kurze Querinfo in der Familie oder unter Freunden, kein Stöbern im Online-Sortiment des Warenhauses unserer Wahl. Und kein Lebenszeichen an unsere Follower, sei deren Kreis auch noch so bescheiden.

Wenn wir nicht online wären – gäbe es uns dann eigentlich noch? Ja sicher. Aber was würden wir mit der ganzen Zeit anfangen, die wir heute online verbringen? Unser Leben würde sich deutlich verändern. Und wie sehr würde uns unser Leben in der digitalen Parallelwelt fehlen? Ob wir es hier lediglich mit Gewohnheit zu tun haben oder schon mit Sucht, darf jeder für sich entscheiden – oder verdrängen.

Ein Mindestmaß an Schutz

Das Hasso Plattner Institut an der Universität Potsdam wirft Jahr für Jahr ein Schlaglicht darauf, wie umsichtig und eigenverantwortlich wir uns in der digitalen Parallelwelt bewegen. Das ist insofern bedeutsam, als dass wir vielen unliebsamen Begleiterscheinungen unsere Online-Präsenz unweigerlich ausgesetzt sind. Die Datenspur, die wir hinterlassen, wird fleißig gesammelt und ausgewertet: wofür wir uns interessieren und wonach wir suchen, was wir uns nur anschauen und was wir tatsächlich kaufen, mit wem wir kommunizieren, über welche Kanäle, wann, wo und zum Teil auch was.

Die Aufsichtsbehörden versuchen, unserer Privatsphäre auch im Internet ein Mindestmaß an Schutz zu verschaffen. Es gibt Erfolge, und ab und zu setzt es gehörige Bußgelder. Aber wenn uns jetzt die Geschichte vom Hasen und dem Igel in den Sinn kommt, dann ist das sicherlich nicht ganz abwegig.

123456789 – echt jetzt?

Das Hasso Plattner Institut untersucht aber nicht, wie uns Google & Co. ausspionieren, sondern wie sorgfältig wir uns im Internet schützen. Sprich welche Passwörter wir verwenden. Die Hitliste der in Deutschland 2023 am häufigsten verwendeten Online-Schlüssel zeugt weder von Kreativität, noch von Verantwortung. Platz 1: „123456789“. Auf Platz 2 dasselbe ohne die letzte 9. Auf Platz 3 ein frisches „hallo“, und Platz 4 fügt dem Sieger-Passwort eine abschließende Null hinzu. Nach einem etwas sparsameren „1234567“ folgen dann auf Plätzen 6 und 7 höchst kreativ „password“ und „password1“.

Trotz aller Mahnungen und trotz leichter Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr: Ein wirklicher Fortschritt ist bei der Auswahl von Passwörtern in Deutschland nicht zu erkennen.

Für uns bei ownSoft sind das Thema Privatsphäre und der Schutz persönlicher Daten Kerngeschäft. Deshalb empfinden wir die beiden Themen unseres heutigen Blog-Beitrags als besorgniserregend: Cyberkriminalität auf der einen Seite, Sorglosigkeit auf der anderen. Aber es bringt herzlich wenig, einen Zustand zu beklagen. Besser, wir setzen uns für Verbesserung ein.

Sicherheit sollte höchste Priorität haben

Unsere Empfehlung deshalb: Nutzen Sie einen Passwort-Manager Ihrer Wahl. Denn die Anzahl der geschützten Adressen, die wir in unserer digitalen Parallelwelt regelmäßig ansteuern, wird unweigerlich steigen. Überwiegend dasselbe Passwort zu benutzen ist ein Kardinalfehler. Passwörter sollen einmalig, lang und unsinnig sein, am besten ein wirrer Mischmasch aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Das kann sich kein Mensch merken und schreit geradezu nach einer App. Die ist darauf spezialisiert, sichere Passwörter zu generieren, aufzubewahren und bei Bedarf zur Verfügung zu stellen.  

In unseren eigenen digitalen Produkten hat Sicherheit von Anfang an höchste Priorität. So haben wir bei unserem Messenger ownChat zusätzlich zum Passwort noch einen Sicherheitscode eingebaut. Eine Anmeldung bei ownChat besteht deshalb immer aus einer Kombination aus Anmeldenamen und Passwort sowie zusätzlich aus einem Chat-Code. Dabei wird aus dem Passwort eine Zeichenkette gebildet, die keine Rückschlüsse auf das eigentliche Passwort zulässt.

Dies macht ownChat zu einem sicheren Messenger, der vor allem auch für die Verwendung und Verarbeitung personenbezogener Daten perfekt geeignet ist. So, wie es eigentlich für jeden Messenger selbstverständlich sein sollte. Aber leider nicht ist.