Schreib mal wieder!

Über Kommunikation und Nähe

Neulich ernannte eine freundliche Dame im norddeutschen Regionalfernsehen ihre Nichte zur ‚Hamburgerin des Tages’. Die Begründung war irgendwie berührend: Weil sich die beiden seit längerer Zeit regelmäßig schreiben. Briefe. So richtig mit Papier und Füller, Umschlag und Marke. Das sei so schön.

Wahrscheinlich geht es Ihnen so wie uns: Wir kommunizieren mehr als je zuvor. Lassen uns gegenseitig kurz wissen, wo wir sind und dass es etwas später wird. Erkundigen uns nach den Freunden, freuen uns über das lustige kleine Video und schicken ein Foto vom brutzelnden Grillgut zurück. Klick, ein paar Worte, Smiley dran, wisch und weg.

Reduktion ist ein Segen …

Bei der Arbeit ähnlich. Längst hat die E-Mail ihren prominenten Platz im innerbetrieblichen Kommunikationsmix eingebüßt. Wo keine Collaboration Software unerbittlich Prozesse strukturiert und Gruppenkalender gedankenlos Termine koordinieren, fliegen die Messages hin und her. Regeln dies, klären das. Beantworten mitunter auch Fragen, die nicht gestellt wurden. Oder transportieren Antworten, die zwar kurz sind, aber mehr auch nicht.

Dennoch: Instant Messenger wie ownChat sind ein Segen. Weil sie nicht ganz so unerbittlich Aufmerksamkeit einfordern wie das Telefon. Weil das, was sich Tastatur nennt, zur Kürze zwingt. Weil Emotionen mittels Emoji gewollt und meist dosiert einfließen. Weil Instant Messenger die Dinge auf das Wesentliche reduzieren.

… aber etwas Wesentliches fehlt

Dass aber das scheinbar Unwesentliche irgendwie doch fehlt, ist vielen von uns spätestens im Homeoffice bewusst geworden. Die zufällige Begegnung auf dem Flur, die kleine Plauderei an der Kaffeemaschine. Ganz zu schweigen von den kurzen Meetings, die in keinem Kalender stehen.

Daran haben auch FaceTime, Zoom und Co. nicht wirklich etwas geändert. Im Gegenteil: Wo eigentlich Gemeinsamkeit entstehen soll, bleibt nur zu oft ein Gefühl von Leere zurück.

Zwischentöne und Schwingungen

Das gibt es bei Meetings in handfesten vier Wänden auch. Weshalb erfahrene Führungskräfte gerne zehn informelle Minuten vor dem eigentlichen Beginn fest einplanen. Damit sich die Teilnehmer begrüßen können, um ein paar freundliche Worte zu wechseln, eine Kleinigkeit zu klären, etwas kurz zu verabreden. Oder sich schlicht und einfach nach dem Wohlergehen zu erkundigen. Sprich Interesse an dem Gegenüber zu zeigen. Empathie.

Sie sind schwer zu greifen, diese Zwischentöne und Schwingungen, die emotionale Nähe, Gemeinschaft und sogar Verbundenheit entstehen lassen. Für Teams im beruflichen Alltag sind sie so unscheinbar wie lebenswichtig. In kleinen Start-ups wie in großen Firmen sind sie das Fundament des Betriebsklimas. Im Privaten der Kleber, der Freundschaften am Leben hält.

Auch wenn wir heute mehr kommunizieren als je zuvor: Der Kleber, der Gemeinschaft schafft, ist mit unseren digitalen Werkzeugen nicht leicht zu übermitteln. Da muss selbst Alexa noch einiges dazulernen.

Endlich Schluss mit Social Distancing

Im Frühjahr 2021 sehnen sich die Menschen in Deutschland und anderswo nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen, nach Schluss mit Social Distancing. Sich endlich wieder unbefangen treffen, zuhause oder im Park, in Gesellschaft zu sein in Kneipe oder Restaurant, Gemeinsamkeit zu erleben im Club oder Konzert. Vielleicht schärft ja der vorübergehende Verlust dieser Möglichkeiten unser Bewusstsein für deren wahren Wert.

Wir von ownSoft bringen mit unserem Messenger ownChat Menschen zusammen. Das fühlt sich gut an. Auch wenn wir wissen, dass noch so viele Kurzbotschaften kein Ersatz sein können für tatsächliche Nähe.

Kann ein handgeschriebener Brief übrigens auch nicht. Aber etwas Besonderes ist er schon.